Die Luegbrücke – Eine wichtige Brücke auf der Brennerautobahn
Die Luegbrücke ist zwar nicht die bekannteste Brücke, aber die längste Brücke der Brennerautobahn A13 in Tirol. Sie erstreckt sich über eine Länge von 1.804 Metern und ist eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Sie liegt zwischen Gries am Brenner und dem Brennersee und überspannt das Wipptal an einem steilen, bewaldeten Hang in rund 1.300 Metern Höhe. Die Brücke, die zwischen 1966 und 1968 erbaut wurde, verbindet die Talübergänge in einer Region, die für ihre schwierigen geologischen Bedingungen bekannt ist.
Die Luegbrücke ist nicht nur technisch komplex, sondern auch historisch bedeutend. Sie wurde nach der ehemaligen Zollstätte und Höhlenburg Lueg benannt, die unterhalb der Brücke lag. Nur noch eine Kapelle und ein Widum erinnern heute an diesen Ort. Die Brücke gilt als eine der wichtigsten Verkehrsadern auf der Strecke Richtung Brenner und ist ein zentraler Bestandteil der ASFINAG. Nachdem die Brücke in die Jahre gekommen ist, muß sie nun komplett neu gebaut werden.
ACHTUNG EINSCHRÄNKUNGEN
Die Luegbrücke steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Aufgrund von Sicherheitsbedenken und den Ergebnissen der jüngsten Bauwerksprüfung ist ab dem 1. Januar 2025 eine einspurige Verkehrsführung auf der Brücke notwendig. Dies betrifft beide Fahrtrichtungen der Brennerautobahn A13, was erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr haben wird. Es wird zu stundenlangen Staus kommen, wie aktuell im Herbst 2024 an den Wochenenden. Rund 3 Stunden betrugen die Verzögerungen.
Brennerautobahn wird zum Nadelöhr: Stau ab 2025
Ab dem 1. Januar 2025 wird der Verkehr über die Luegbrücke auf der Brennerautobahn A13 aus Sicherheitsgründen einspurig geführt. Diese Maßnahme ist notwendig, da die jüngste Bauwerksprüfung ergeben hat, dass die Brücke in ihrem aktuellen Zustand stark sanierungsbedürftig ist und keine zweispurige Befahrung mehr sicher gewährleistet werden kann. Die einspurige Verkehrsführung wird in beiden Fahrtrichtungen umgesetzt, um die Brücke vor weiteren Schäden zu bewahren und den Verkehr dennoch aufrechtzuerhalten.
Maßnahmen während der Einspurigkeit:
- Temporäre Zweispurigkeit an verkehrsstarken Tagen: Um Staus und lange Verzögerungen zu vermeiden, wird bei starkem Verkehrsaufkommen an bestimmten Tagen eine temporäre Zweispurigkeit eingeführt. Dies erfordert jedoch besondere Regelungen für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen.
- Schwerverkehr: Lkw und andere schwere Fahrzeuge müssen auf die innere, linke Spur wechseln, um das Tragwerk zu entlasten. Pkw können beide Fahrspuren nutzen.
- Kontrollsystem: Auf der rechten Spur ist ein Kontrollsystem installiert, das mittels integrierter Waagen sicherstellt, dass schwere Fahrzeuge die rechte Spur nicht nutzen. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, die dennoch auf der rechten Spur fahren, werden vor der Brücke umgeleitet und erneut geprüft.
Ein Ausweichen auf den Brennerpass macht keinen Sinn. Dort staut es sich bereits und die Abfahrt ist verboten, wenn du nicht als Ziel einen der Orte am Brenner hast.
Temporäre Zweispurigkeit an verkehrsstarken Tagen
An Tagen mit starkem Verkehrsaufkommen, wie zu Ferienzeiten oder an Feiertagen, wird es eine temporäre Zweispurigkeit geben. Dies ist eine innovative Lösung, die durch wissenschaftliche Tests geprüft und für geeignet befunden wurde. Die temporäre Zweispurigkeit funktioniert wie folgt:
- Schwerlastverkehr (Fahrzeuge über 3,5 Tonnen) wird auf die linke, innere Fahrspur geleitet. Diese Maßnahme entlastet das Tragwerk der Brücke, da das Gewicht zentrierter verteilt wird.
- PKWs dürfen beide Fahrspuren wie gewohnt nutzen.
- Ein Kontrollsystem auf der rechten Spur stellt sicher, dass sich keine schweren Fahrzeuge auf dieser befinden. In die Fahrbahn integrierte Waagen erkennen automatisch, ob ein Fahrzeug über 3,5 Tonnen fälschlicherweise die rechte Spur benutzt. Solche Fahrzeuge werden vor der Brücke auf einen Parkplatz umgeleitet, wo sie nochmals geprüft und anschließend auf die korrekte Spur geleitet werden.
AM BESTEN NICHT MEHR ÜBER DEN BRENNER FAHREN
Diese zweispurige Regelung ist jedoch nur temporär möglich und wird ausschließlich an stark frequentierten Tagen eingesetzt. Der reguläre Betrieb bleibt einspurig, um die Sicherheit der Brücke zu gewährleisten.
DIE BESTE ALTERNATIVE
Um dem Stau auf der Luegbrücke auszuweichen, bietet sich eine großräumige Umfahrung über den Felbertauerntunnel an. Diese Route ist insbesondere dann sinnvoll, wenn man längere Verzögerungen auf der Brennerautobahn vermeiden möchte, etwa während der geplanten einspurigen Verkehrsführung ab 2025 oder an verkehrsstarken Tagen.
Die Alternative zum Luegbrücke Stau
Großräumige Ausweichroute über den Felbertauerntunnel:
- Aus Richtung Innsbruck:
- Fahre auf der A12 in Richtung Kufstein.
- Wechsle auf die B161 in Richtung Kitzbühel und weiter nach Mittersill.
- Dort nimm die Felbertauernstraße (B108) und durchquere den Felbertauerntunnel.
- Weiter geht es über Lienz in Osttirol, wo du dann in Richtung Italien oder zurück auf die A22 (Südtiroler Seite des Brenners) fahren kannst.
- Aus Richtung Brenner/Italien:
- Fahre in Italien in Richtung Franzensfeste (Fortezza) und wechsle auf die SS49 in Richtung Innichen (San Candido) und weiter nach Lienz.
- Nimm die Felbertauernstraße (B108) und fahre durch den Felbertauerntunnel nach Mittersill.
- Von dort kannst du über die B161 und die A12 wieder nach Innsbruck fahren.
Vorteile der Ausweichroute:
- Weniger Staus: Diese Strecke wird weniger stark frequentiert als die Brennerautobahn, insbesondere während der Ferienzeiten oder an verkehrsreichen Wochenenden.
- Naturerlebnis: Die Felbertauernstraße bietet eine landschaftlich reizvolle Route durch die Hohen Tauern.
- Mautgebühren: Zwar fällt auch beim Felbertauerntunnel eine Maut an, jedoch kannst du mögliche lange Wartezeiten und Stress auf der Brennerautobahn umgehen.
Wichtige Hinweise:
- Felbertauerntunnel: Der Tunnel ist das ganze Jahr über geöffnet und eine verlässliche Alternative, jedoch ist auch hier eine Maut fällig (Stand 2024: 12 Euro für PKWs).
- Wetterbedingungen: Vor allem im Winter können Straßenverhältnisse auf dieser Route herausfordernd sein, weshalb eine vorherige Überprüfung ratsam ist.
Baubeginn der Luegbrücke 2025
Der Baubeginn der neuen Luegbrücke ist für das Frühjahr 2025 geplant, um die dringend notwendige Erneuerung der bestehenden Brücke auf der Brennerautobahn A13 zu realisieren. Die ASFINAG verfolgt dabei einen zweistufigen Bauplan, um den Verkehr während der Bauzeit möglichst aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Sicherheit zu gewährleisten.
Bauplan für die neue Luegbrücke:
- Neues Brückentragwerk (Richtungsfahrbahn Innsbruck):
- Standort: Das neue Brückentragwerk wird parallel zur bestehenden Brücke, auf der talseitigen Seite, errichtet.
- Bauzeit: Die Bauzeit wird auf 2,5 bis 3 Jahre geschätzt.
- Verkehrsführung während der Bauzeit: Sobald die neue Brücke fertiggestellt ist, wird der gesamte Verkehr – zwei Spuren pro Richtung – mit reduzierter Breite auf das neue Tragwerk umgeleitet. Damit werden die verkehrlichen Einschränkungen, die durch den schlechten Zustand der alten Brücke bedingt waren, beendet.
- Abbruch der alten Brücke und Bau des zweiten Brückentragwerks (Richtungsfahrbahn Brenner):
- Nach der Umleitung des Verkehrs auf die neue Brücke erfolgt der Abbruch der alten Luegbrücke.
- Im Anschluss wird das zweite Brückentragwerk, das die Richtungsfahrbahn Brenner aufnimmt, errichtet.
- Endzustand nach Bauabschluss:
- Nach der Fertigstellung der gesamten Baumaßnahmen stehen wieder zwei Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung, wie es zuvor der Fall war.
- Zusätzlich wird die Verkehrssicherheit durch einen neu errichteten Pannenstreifen deutlich erhöht, der künftig auf beiden Fahrbahnen zur Verfügung steht.
Die Fertigstellung der gesamten Brücke wird bis 2028 erwartet.
Technische Details und Bauweise der Luegbrücke
Die Brücke wurde als Balkenbrücke in Spannbetonbauweise konzipiert und steht auf 48 Pfeilern, die bis zu 55 Meter hoch sind. Sie weist Pfeilerachsabstände von 35,80 und 72,6 Metern auf, um den speziellen geologischen Anforderungen gerecht zu werden. Im Bereich des „Kriechhangs“ musste eine Stahlkonstruktion verwendet werden, um Hangbewegungen von bis zu einem Zentimeter pro Jahr standzuhalten. Die 21 Meter breite Fahrbahnplatte besteht aus einem rechteckigen Hohlkasten, der mit Fertigteilplatten abgestützt wird. Dies gewährleistet eine stabile und zugleich flexible Struktur, die den schwierigen Bodenverhältnissen der Region gerecht wird.
Sanierung und Zukunft der Brücke
Seit ihrer Fertigstellung wurde die Luegbrücke mehrmals saniert, zuletzt zwischen 2012 und 2014. Aufgrund der zunehmenden Schäden am Tragwerk plant die ASFINAG entweder eine umfassende Sanierung oder einen Neubau. Allerdings stehen noch Diskussionen über alternative Lösungen, wie einen Tunnel, im Raum. Ab 2025 wird daher eine einspurige Verkehrsführung notwendig, was zu erheblichen Beeinträchtigungen führt.