Entlang der Hahntennjochstraße über das Hahntennjoch
Die Hahntennjochstraße ist eine eindrucksvolle Passstraße, die das obere Inntal mit dem Lechtal verbindet und auf 1.894 Metern Höhe beeindruckende Aussichten bietet. Ihre kurvige Streckenführung durch die Lechtaler Alpen macht sie besonders bei Motorradfahrern.
Die Hahntennjochstraße ist eine Passstraße, die über das Hahntennjoch führt. Daher auch der Name Hahntennjoch Passstraße. Sie ist eine beeindruckende Bergstraße, die das obere Inntal bei Imst mit dem Lechtal bei Elmen verbindet. Diese extrem kurvenreiche Strecke über die Lechtaler Alpen und ist im Sommer eine beliebte Route für Autofahrer, Motorradfahrer und Radfahrer. Die panoramareiche Bergstraße führt auf eine Höhe von 1.894 Metern hinauf. Rund 1000 Höhenmeter fährst du somit oberhalb von Imst hinauf zur Passhöhe.
Die Hahntennjochstraße beginnt oberhalb von Imst und erstreckt sich zunächst 13,9 Kilometer lang als Landesstraße L246. Sie führt über Teilwiesen und das schmale Salvesental und passiert dabei die Maldonalm. Oberhalb der Maldonalm erreicht die Bergstraße die Hahntennjoch Passhöhe auf 1.894 Metern. Hier bildet sie die Grenze zwischen den Gemeinden Imst (Bezirk Imst) und Pfafflar (Bezirk Reutte). Ab der Passhöhe setzt sich die Straße als Landesstraße L72 fort und führt über 5,2 Kilometer durch die Sommersiedlung Pfafflar, die auf 1.619 Metern liegt, bis zur Bschlaber Landesstraße L266.
Die Strecke ist bekannt für ihre scharfen Kurven und teils sehr engen Abschnitte, mit Steigungen von bis zu 18,9 %. Die Straße wurde direkt in die Felsen gesprengt, weshalb sie an einigen Stellen besonders anfällig für Naturgefahren wie Muren, Steinschlag und Lawinen ist. Vor allem bei starkem Regen ist auf rund sechs Kilometern unterhalb der Passhöhe eine erhöhte Gefahr von Muren gegeben, da große Felsflächen bei intensiven Niederschlägen instabil werden können.
Um diese Gefahren zu minimieren, wurde 2004 ein automatisiertes Frühwarnsystem installiert. Dieses System überwacht die Bedingungen und schaltet bei drohender Gefahr funkgesteuert die Ampeln auf Rot, um eine sofortige Sperrung der Straße zu gewährleisten. An sonnigen Tagen musst du dir jedoch keine Sorgen machen – die Aussicht entlang der Strecke ist atemberaubend und bietet spektakuläre Blicke auf die umliegende Berglandschaft
So entstand die Hahntennjochstraße
Im Jahr 1947 schlug Franz Pircher, ein wirtschaftlicher Berater, dem Bürgermeister von Imst, Josef Koch, vor, eine Almstraße zur Maldonalm sowie zu anderen Almen zu bauen. Der Bau begann ein Jahr später, 1948, mit nur zehn Arbeitern, die mit Handarbeit an der Abzweigung zum Linserhof arbeiteten.
1950 organisierte Bürgermeister Koch eine Besprechung in Holzgau mit lokalen Entscheidungsträgern, um den Weiterbau der Maldonstraße über das Hahntennjoch zu diskutieren. Die Arbeiten kamen jedoch 1955 zum Erliegen, als der neue Bürgermeister Josef Gstrein das Projekt stoppte. 1956, nach der Wiederwahl von Koch, wurden die Bauarbeiten erneut aufgenommen.
1959 fand in Boden ein Treffen statt, bei dem auf Initiative des Landesrates Eduard Wallnöfer beschlossen wurde, den Bau vom Ort Boden hinauf zum Joch zu beginnen. Der Oberbaurat DI Brettner plante eine Bauzeit von zehn Jahren ein, die auch eingehalten wurde.
1969 erfolgte der Zusammenschluss der Teilstücke der Straße, und im Herbst desselben Jahres wurde die Hahntennjochstraße feierlich durch den Landeshauptmann Wallnöfer eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt war die Straße etwa vier Meter breit. Mit dem zunehmenden Verkehr wurde bald klar, dass ein Ausbau notwendig war. 1970 startete ein Fünfjahresprogramm, um den Ausbau und die Asphaltierung der Straße zu finanzieren.
Bis 1977 waren die Arbeiten zur Verbreiterung und Sicherung der Straße abgeschlossen. 1984 wurden schließlich die bis dahin bestehenden Verkehrsbeschränkungen aufgehoben und durch spezielle Regelungen für den Schwerverkehr und Busse ersetzt.
Ist die Hahntennjoch Passstraße eine gute Abkürzung?
Besonders hervorzuheben ist, dass das Hahntennjoch eine der wenigen Verbindungen durch die Lechtaler Alpen darstellt, die nicht nur landschaftlich reizvoll ist, sondern je nach Ausgangspunkt und Ziel von den kilometern her eine kürzere Alternative zu anderen Passstraßen wie dem Fernpass bieten hat. Jedoch brauchst du mehr Fahrzeit: Die Straße hat auf der Imster Seite eine maximale Steigung von 18,9 %, was sie besonders anspruchsvoll macht. Wegen ihrer engen Kurven und der Gefahr durch Naturereignisse wie Steinschlag, Lawinen und Muren ist sie jedoch nur für erfahrene Fahrer zu empfehlen.
Aufpassen mußt du auf die vielen Motorradfahrer, die sich auf der kurvigen Bergstraße austoben und die PS ihrer Zweiräder ausfahren. Einige der Motorradfahrer unterschätzen jedoch die Kurven und kommen nicht selten auf die Gegenfahrbahn. Zudem wird die Fahrt über den Pass aufgrund der vielen sportlichen Radfahrer erschwert. Sie strampeln bergwärts relativ langsam hinauf. Entschlang der schmalen Stellen der Hahntennjochstraße macht dies das Überholen schwierig. Bergab sind die Radfahrer jedoch sehr schnell und du mußt aufpassen, dass du sie nicht übersiehst.
Die Passstraße ist keine schnelle Verbindung zwischen dem Inntal und dem Lechtal, da es auf der 34 Kilometer langen Strecke extrem kurvig ist. Du brauchst rund 1 Stunde vom Inntal ins Lechtal. Die Geschwindigkeitsbegrenzung entlang der Strecke liegt bei 60 km/h. Es ist eine Strecke für Genießer, keine Straße für die schnelle Fahrt. Sie gilt als eine der schönsten Panoramastraßen der Alpen – die jedoch nicht jeder kennt.
Du kommst aus dem Inntal über das Hahntennjoch auch hinüber nach Lech in Vorarlberg. Von Boden führt die Straße hinüber und schließlich hinunter auf die Autobahn bei Bludenz. Somit kannst du mit dieser Route den Arlbergtunnel umfahren. Theoretisch zumindest, denn praktisch macht es keinen Sinn: Du brauchst mehr als eine Stunde länger und es sind viele Kilometer zusätzlich. Die Fahrt durch den Arlbergtunnel dauert dagegen wenige Minuten.
Hahntennjoch Karte
Hahntennjoch Öffnungszeiten
Die Hahntennjochstraße ist nur im Sommer geöffnet. In den Wintermonaten ist die Strecke aufgrund der Lawinengefahr gesperrt. Deshlab ist die Passtraße von November bis Mai nicht befahrbar. Beachte auch die Fahrbeschränkungen, wenn du mit schweren Fahrzeugen oder mit einem Wohnwagen unterwegs bist: Die Straße ist nicht für Wohnwagen oder Fahrzeuge über 14 Tonnen zugelassen.
So ist das mit der Hahntennjoch Maut
Die Hahntennjochstraße ist eine öffentliche Landstraße. Derzeit mußt du keine Hahntennjoch Maut bezahlen. Es ist jedoch vom Land Tirol geplant, eine Maut für die Hahntennjochstraße einzuführen. Sie soll wie auch am Fernpass zu einer Verkehrsentlastung führen – so der offizielle Tenor. Wahrscheinlich will man sich aber auch die Mauteinnahmen nicht entgehen lassen.
Sehenswert entlang der Hahntennjoch Passstraße
Neben der Funktion als Verkehrsweg ist das Hahntennjoch auch ein Ausgangspunkt für Wanderungen in die umliegenden Berge. Es gibt zahlreiche Ausgangspunkte entlang der Straße für Wanderungen, wie etwa zur Anhalter Hütte oder zur Muttekopfhütte. Diese besondere Kombination aus Verkehrsweg und Naturnähe macht das Hahntennjoch zu einem beliebten Ziel für Naturliebhaber.
Mein persönliches Fazit zur Hahntennjochstraße
Die Panoramastraße ist wirklich atemberaubend und bietet spektakuläre Ausblicke auf die Berge und die wunderschöne Landschaft der Lechtaler Alpen. Du fährst mitten durch die Berge, was ein einzigartiges Naturerlebnis ist. Allerdings ist die Fahrt auf der engen und kurvenreichen Strecke anstrengend. Du musst besonders gut auf andere Verkehrsteilnehmer achten, die oft überraschend um die Ecke kommen. Zeitlich bringt die Hahntennjochstraße gegenüber dem Fernpass keine Vorteile, da man aufgrund der anspruchsvollen Strecke viel Zeit einplanen muss.
Weiterführende Links
- aus dem Lechtal kannst du zum Vilsalpsee hinauf, Traumort!
- alle Informationen zur Maut Österreich
- das sind mautfreie Autobahnen Österreich
- das passiert, wenn du ohne Vignette auf der Mautstraße in Österreich unterwegs bist
Die häufigsten Fragen
Die Hahntennjochstraße ist in der Regel von Anfang Juni bis Ende Oktober geöffnet. Diese Öffnungszeiten können jedoch stark von den aktuellen Wetterbedingungen abhängen. Es ist ratsam, sich vor der Fahrt über die aktuelle Situation bei den örtlichen Tourismusinformationen zu informieren, da die Straße auch im Sommer bei extremen Wetterbedingungen kurzfristig gesperrt werden kann.
Nein. Aufgrund der Lawinengefahr und des hohen Schneefalls im Winter wird die Straße normalerweise von November bis Mai gesperrt. Die genaue Dauer der Sperre kann jedes Jahr variieren, je nach Schneelage.
Die Straße ist durch Naturgefahren wie Steinschlag, Muren und Lawinen bedroht. Besonders nach starken Regenfällen oder während der Schneeschmelze kann es zu Straßensperrungen kommen. Ein Ampelsystem entlang der Strecke informiert über akute Gefahren und führt oft zu längeren Wartezeiten.
Die Strecke von Imst nach Elmen ist etwa 30 Kilometer lang. Je nach Verkehrslage und persönlichen Vorlieben dauert die Fahrt etwa eine Stunde, wobei die spektakuläre Aussicht zu zusätzlichen Pausen und Fotostopps einlädt
Nein, die Hahntennjochstraße ist mautfrei und kann ohne zusätzliche Gebühren befahren werden. Es ist jedoch die Einführung der Hahntennjoch Maut geplant.
Nein, mit einem Wohnmobil mit mehr als 14 Tonnen über das Hahntennjoch zu fahren ist nicht erlaubt. Die Hahntennjochstraße ist für Fahrzeuge über 14 Tonnen gesperrt. Die Straße ist sehr kurvenreich und steil, mit einer maximalen Steigung von bis zu 18,9 %, was das Fahren mit großen Fahrzeugen sehr riskant macht. Ich persönlich würde auch mit einem kleineren Wohnmobil nicht über den Pass in Tirol fahren, weil die Straße stellenweise extrem schmal ist.
Nein, die Fahrt über das Hahntennjoch mit dem Wohnwagen ist verboten. Die Polizei kontrolliert auch die Einhaltung.
Nein, das Befahren der Hahntennjoch Passstraße mit Wohnmobil ist ausnahmslos verboten. Die Gefahr ist einfach zu groß und die Kurven zu eng.
Nein, das Campen entlang der Hahntennjochstraße ist ausnahmslos verboten. Das gilt auch für den Parkplatz am Hahntennjoch. Schilder entlang der Auffahrt an der Hahntennjochstraße weisen auf das bestehende Campingverbot hin.