Arlbergtunnel

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Für die Fahrt durch den Tunnel mußt du die Arlbergtunnel Maut bezahlen
Für die Fahrt durch den Tunnel mußt du die Arlbergtunnel Maut bezahlen, Foto: Laurenz Heymann, Unsplash

Arlbergtunnel

Der Arlbergtunnel ist der längste Straßentunnel Österreichs und verbindet die Bundesländer Tirol und Vorarlberg unter dem Arlberg hinweg. Der Tunnel wurde gebaut, um eine winterfeste Alternative zur kurvenreichen und im Winter lawinengefährdeten Arlberg-Passstraße zu schaffen. Autofahrer sollten einige wichtige Informationen über den Tunnel kennen, bevor sie ihn befahren.

Der Arlbergtunnel ist ein Teil der Arlberg Schnellstraße S16. Der Autotunnel ist nicht nur der längste Straßentunnel in Österreich, sondern auch eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen im Alpenraum. Mit einer Länge von fast 14 Kilometern unterquert er das Arlbergmassiv und verbindet die österreichischen Bundesländer Tirol und Vorarlberg miteinander. Der Tunnel hat die Region im wahrsten Sinne des Wortes zusammengebracht und den Verkehr am Arlberg erheblich vereinfacht. Was vor der Eröffnung des Tunnels nur als langwierige und gefährliche Fahrt über die Arlberg-Passstraße möglich war, ist nun dank des Tunnels eine schnelle und sichere Verbindung zwischen den beiden Bundesländern. Der Tunnel hat den regionalen Verkehr erheblich erleichtert und ist insbesondere im Winter eine wichtige Verbindung, da die Passstraße in dieser Zeit oft gesperrt ist. In diesem Blogartikel werfen wir einen genaueren Blick auf den Arlbergtunnel, seine Geschichte, den Bau, die Bedeutung für den Verkehr und die aktuellen Entwicklungen rund um den Tunnel. Nicht zu vergessen – der Tunnel ist mautpflichtig! Auch dazu alle Informationen hier im Artikel.

Geschichte und Bau des Arlbergtunnels

Die Geschichte des Arlbergtunnels reicht bis in die frühen 1970er-Jahre zurück. Zu dieser Zeit war die Arlberg-Passstraße, die die Verbindung zwischen Tirol und Vorarlberg darstellt, besonders im Winter häufig von Lawinen und anderen winterlichen Gefahren betroffen. Um eine zuverlässige und vor allem winterfeste Verbindung zwischen den beiden Regionen zu schaffen, wurde die Idee eines Arlbergtunnels ins Leben gerufen.

Im Jahr 1973 wurde die Arlberg-Straßentunnel Aktiengesellschaft (ASTAG) gegründet, um den Bau des Tunnels zu finanzieren und umzusetzen. Zwei Jahre später, 1974, begannen die Bauarbeiten, die bis 1978 andauerten. Der Tunnel wurde schließlich am 1. Dezember 1978 offiziell eröffnet. Der ursprüngliche Plan sah vor, zwei separate Tunnelröhren zu bauen, die im Abstand von 70 Metern verlaufen sollten. Doch aufgrund von Kosten- und technischen Überlegungen wurde schließlich nur eine einzige Röhre gebaut, die den gesamten Verkehr in beide Richtungen aufnehmen kann.

Der Arlbergtunnel wurde mit der sogenannten „Neuen Österreichischen Tunnelbauweise“ (NÖT) errichtet, einer innovativen Technik, die auch heute noch als Standard für den Tunnelbau in Österreich gilt. Der Bau des Tunnels war eine riesige technische Herausforderung, da der Tunnel durch das Arlbergmassiv führen musste, das aus hartem Gestein besteht. Heute ist der Tunnel mit seinen 13.972 Metern Länge nicht nur der längste Straßentunnel in Österreich, sondern auch ein Paradebeispiel für moderne Ingenieurskunst.

Der Verlauf des Arlbergtunnels

Der Arlbergtunnel verläuft unterhalb des Arlbergmassivs und besteht aus zwei hintereinanderliegenden Tunnelabschnitten. Der Vortunnel, der 3.951 Meter lang ist, führt von St. Jakob im Osten des Tunnels bis zur Rosanna-Schlucht. Dort verläuft der Tunnel unterhalb der Rosanna auf einer eingehausten Brücke, bevor der eigentliche Haupttunnel beginnt, der mit seinen 10.311 Metern den Arlberg unterquert.

Der Tunnel endet auf der Westseite bei Langen im Vorarlberg, wo er direkt in eine Einfahrtsgalerie führt. Auf beiden Seiten des Tunnels befinden sich Lüftungszentralen und weitere Sicherheitseinrichtungen, die im Falle eines Unfalls oder Brandes schnell eingreifen können. Die maximale Gebirgsüberlagerung im Tunnel beträgt 850 Meter, was bedeutet, dass der Tunnel unter sehr stabilen und massiven Gesteinsformationen verläuft.

Sicherheit im Arlbergtunnel

Wie bei allen großen Tunneln spielen Sicherheitsvorkehrungen eine entscheidende Rolle. Der Arlbergtunnel ist mit modernen Sicherheitsstandards ausgestattet, die dafür sorgen, dass der Verkehr im Tunnel möglichst sicher verläuft. Dazu gehören unter anderem:

  • Löschwasserleitungsnetz: Im Falle eines Brandes wird über dieses System schnell und effektiv Löschwasser verteilt.
  • Überwachungskameras: Die gesamte Tunnelstrecke wird kontinuierlich überwacht, um im Falle eines Unfalls oder einer Panne schnell eingreifen zu können.
  • Brandmeldeanlagen: Diese Anlagen detektieren Rauch oder Feuer im Tunnel und leiten automatisch die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen ein.
  • Notrufstationen: An mehreren Stellen im Tunnel können Fahrer im Notfall direkt Hilfe anfordern.
  • Belüftungsanlage: Um eine gute Luftzirkulation und frische Atemluft zu gewährleisten, ist der Tunnel mit einer leistungsstarken Belüftungsanlage ausgestattet.

Zusätzlich gibt es Rettungsplätze, an denen sich Autofahrer im Falle eines Unfalls oder einer Panne in Sicherheit bringen können. Die Feuerwehr und andere Rettungskräfte sind speziell für den Einsatz im Tunnel geschult, sodass im Notfall schnelle Hilfe gewährleistet ist.

Arlbergtunnel Maut 2025

Für die Fahrt durch den Arlbergtunnel ist keine Österreich-Vignette erforderlich. Obwohl der Tunnel Teil des österreichischen Autobahnnetzes ist, handelt es sich um eine Sondermautstrecke, die unabhängig von der Vignette abgerechnet wird. Stattdessen wird eine separate Maut für die Durchfahrt des Tunnels verlangt: Um den Arlbergtunnel zu befahren, muss eine Mautgebühr entrichtet werden. Die Maut wird pro Fahrt berechnet, das heißt, sowohl für eine Fahrt von Ost nach West als auch umgekehrt muss eine Gebühr gezahlt werden. Selbst wenn du an einem Tag hin und zurück fahrst, mußt du zwei Fahrten bezahlen. Die Maut kann entweder an der Mautstation oder über ein digitales Mautsystem bezahlt werden. Die Mautgebühren hängen von der Größe des Fahrzeugs ab. Das ist die aktuelle Arlbertunnel Maut für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gewicht:

Preis in Euro bis 3,5 t
Einzelfahrt Auto, Motorrad Wohnmobil bis 3,5 Tonnen12,5
Jahreskarte – nicht mehr erhältlich
Jahreskarte mit Vignettenermäßigung – nicht mehr erhältlich
Jahreskarte für Pendler – nicht mehr erhältlich
Jahreskarte für Pendler mit Vignettenermäßigung – nicht mehr erhältlich
Arlbergtunnel Maut Preise 2025

Die restliche Arlberg Schnellstraße S16 ist dagegen mautfrei. Sie verbindet die beiden großen Autobahnen A12 (Inntal Autobahn) in Tirol und A14 (Rheintal/Walgau Autobahn) in Vorarlberg miteinander. Die Schnellstraße führt durch mehrere lange Tunnel. Über 50% der Strecke verlaufen durch Tunnel. Die Arlberg Schnellstraße S16 startet im Osten in Zams im Tiroler Oberland und verläuft bis zum Westportal des Arlbergtunnels bei Langen am Arlberg.

Die Arlbergtunnel Alternative

Wenn du dir die Arlbergtunnel Maut sparen willst, kannst du vor dem Tunnel von der Autobahn abfahren. Der sogenannte Arlbergpass verläuft neben der Autobahn. Die Bundesstraße ist mautfrei und verläuft oberhalb des Tunnels über den Pass. Im Winter ist das nur bedingt zu empfehlen. Insbesondere wenn Neuschnee liegt, besteht am Arlbergpass meist Schneekettenpflicht. Im Winter wird die Arlbergstraße zu einem ganz besonderen Erlebnis. Wer über den Pass fährt, kommt oft an meterhohen Schneewänden vorbei, besonders in der Nähe von St. Christoph am Arlberg. Diese Region ist bekannt für ihre schneesicheren Bedingungen – für Wintersportler ein Segen, für Autofahrer ein Fluch.

Österreich mit Kindern

Die Fahrt über den Arlbergpass hat besonders in den Wintermonaten ihren ganz eigenen Charme. Die schneebedeckten Berge bieten einen atemberaubenden Anblick, und der Pass ist ein echtes Highlight für alle, die sich für alpines Reisen begeistern. Jedoch solltest du einige wichtige Dinge beachten, bevor du die winterliche Strecke in Angriff nimmst:

  1. Winterreifenpflicht: In den Wintermonaten sind Winterreifen Pflicht – eine Selbstverständlichkeit auf den schneebedeckten Straßen der Alpen.
  2. Schneekettenpflicht: Bei Neuschnee kann es vorkommen, dass Schneeketten auf dem Arlbergpass Pflicht sind. An den entsprechenden Stellen wirst du durch Schilder darauf hingewiesen. Wer ohne Schneeketten fährt, sollte den Pass in dieser Zeit besser meiden, da die Straßenverhältnisse dann oft zu gefährlich sind.
  3. Sperrungen bei Lawinengefahr: In seltenen Fällen kann es im Winter zu einer kurzzeitigen Sperre der Strecke kommen, insbesondere bei erhöhter Lawinengefahr. Es ist daher ratsam, sich vorab über den Zustand der Straße zu informieren.
  4. Fahrverbot für Wohnwagen: Das Befahren des Arlbergpasses mit einem Wohnwagen ist verboten. Auch Gespanne und Fahrzeuge mit Anhängern sind auf dieser Route nicht erlaubt.

Alternativ kannst du auf großräumige Ausweichrouten zurückgreifen: Die Fernpassstraße (B 179), die Strecke Rosenheim-München (Deutschland), den Gotthard (Schweiz) und den San Bernardino (Schweiz).

Arlbergtunnel Sperrung ist vorbei

Die Sperrung des Arlbergtunnels ist beendet. Ab sofort kann der Tunnel wieder ohne Einschränkungen befahren werden. In den Sommermonaten 2023 und 2024 wurde der Arlbergtunnel jeweils für sechs beziehungsweise fünf Monate gesperrt. Während dieser Zeit mussten Lkw eine großräumige Umleitung nehmen. Autos hatten die Möglichkeit, über den Arlbergpass auszuweichen. Die Sperrung begann am 24. April 2023. In dieser Zeit wurde der Verkehr über den Arlbergtunnel umgeleitet. Für den Arlbergpass galt jedoch ein zusätzliches Fahrverbot für Lkw und Gespanne mit Wohnwagen, um den Verkehr über den Pass zu leiten.

Die Autobahngesellschaft ASFINAG nutzte die Arlbergtunnel Sperrung, um die fast fünf Jahrzehnten alte Fahrbahn zu sanieren sowie die Tunnelbeschichtung und Entwässerungsanlagen zu erneuern. So wurde nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch die Effizienz des Tunnels auf lange Sicht sichergestellt. Insgesamt investierte die ASFINAG 75 Millionen Euro in diese Sanierung, um die Sicherheit und Funktionsfähigkeit der wichtigen Straßenverbindung zwischen Tirol und Vorarlberg langfristig zu sichern.

Arlbergtunnel mit dem Wohnwagen?

Ja, Wohnwagen dürfen den Arlbergtunnel befahren. Es gibt keine speziellen Einschränkungen für Fahrzeuge mit Anhängern, und somit ist es auch möglich, den Tunnel mit einem Wohnwagen zu durchqueren.

Arlbergpass mit dem Wohnwagen?

Es ist wichtig zu wissen, dass das Befahren des Arlbergpasses mit einem Wohnwagen verboten ist. Der Arlbergpass, der die Verbindung zwischen St. Anton am Arlberg und Langen am Arlberg über den Arlbergpass bildet, ist aufgrund seiner enge Kurven, der steilen Anstiege und der schwierigen Fahrbedingungen besonders für schwerere Fahrzeuge wie Wohnwagen nicht geeignet. Daher gibt es auf dieser Strecke ein Fahrverbot für Fahrzeuge mit Anhängern (insbesondere Wohnwagen).

Daten & Fakten

  • Länge Arlbergtunnel: 13.972 Meter
  • Inbetriebnahme: 1. Dezember 1978
  • täglicher Verkehr im Tunnel: 8.000 Fahrzeuge/24 Stunden
  • Geplante Arlbergtunnel Sperren: 24. April bis 6. Oktober 2023; 15. April bis 22. November 2024

Häufige Fragen

Braucht man für die Fahrt durch den Arlbergtunnel eine Österreich Vignette?

Nein, du brauchst keine Österreich Vignette, um durch den Arlbergtunnel zu fahren. Der Arlbergtunnel ist eine Sondermautstrecke, die extra mit einer Maut abgerechnet wird.

Muß man für den Arlbergtunnel Maut bezahlen?

Ja, für die Fahrt durch den Arlbergtunnel ist eine Maut fällig. Sie wird nicht pro Tag oder Monat berechnet, sondern je Fahrt durch den Autobahntunnel. Wenn du also an einem Tag einmal hin und einmal zurück durch den Arlbergtunnel fährst, mußt du für zwei Fahrten bezahlen.

Gibt es eine Arlbergtunnel Alternative ohne Maut?

Ja, du kannst dem mautpflichtigen Autobahntunnel ausweichen. Die Arlbergstraße B197 führt zwischen St. Anton am Arlberg und Langen am Arlberg über Stuben oberhalb des Autobahntunnels vorbei. Du fährt hier über den Arlbergpass. Deswegen spricht man auch von der Arlbergpassstraße.

Kann man durch den Arlbergtunnel mit dem Wohnwagen?

Ja, Wohnwagen dürfen den Tunnel befahren.

Kann man durch den Arlbergtunnel mit dem Fahrrad?

Nein, das ist nicht möglich. Es gibt keine Fahrradspur durch den Tunnel. Entweder du fährst dieses Stück über die vielbefahrene Arlbergstraße oder du steigst samt Fahrrad in den Zug. Es gibt neben derm Tunnel für Autos einen Arlbergtunnel für den Zugverkehr.

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